Amtsübung der Freiwilligen Feuerwehren Einsatzort: Diakonie Neubrandenburg, Zweigwerkstatt Dahlen
Am 24. September 2021, 14:40 Uhr gehen bei einem Großteil der Feuerwehren und der Führungsgruppe des Amtes die Funkmeldeempfänger, gleichzeitig gehen die Sirenen in den Ortschaften.
Stichwort: „Übung – 17039 Dahlen, Zum Pfarrhaus 2a, starke Rauchentwicklung im Mittel- und Produktionsgebäude Diakonie Werkstätten“.
Mit dieser Meldung müssen die Wehren im Ernstfall von einem „Feuer Groß“ und Gefahr für Menschen ausgehen, denn in dieser Einrichtung sind Menschen mit einem Handikap untergebracht.
Deshalb sind dieses Objekt und die dortige Brandsicherheit den Betreibern, den Feuerwehren und natürlich den Verantwortlichen wichtig. Gemeinsam wurde die Übung vorbereitet.
Zur Zielstellung der Übung wurden im Vorfeld zahlreiche wichtige Punkte gesetzt. Die mit Sicherheit größte Frage war, welche Feuerwehr an einem Freitagnachmittag mit welcher Anzahl an Einsatzkräften, hier vor allem wichtige Atemschutzgeräteträger, einsatzbereit sind und zur Verfügung stehen. Zu prüfen galt es auch, ob bei einem Ernstfall ausreichend Löschwasser bereitgestellt werden kann.
Aber auch die Wirksamkeit der innerbetrieblichen Sicherheitsvorkehrungen, die Zusammenarbeit zwischen dem Personal der Einrichtung und der Feuerwehr wurden ebenso unter die Lupe genommen, wie das Zusammenwirken unter den Feuerwehren und die Arbeitsfähigkeit der Feuerwehr-Führungsgruppe des Amtes Neverin.
Eingesetzte Kräfte und Mittel:
– Führungsgruppe des Amtes Neverin, Einsatzleitwagen (ELW) FF Woggersin
– Feuerwehr Brunn, Löschgruppenfahrzeug (LF 16), Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF)
– Feuerwehr Beseritz, Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser (TSF-W), Mannschaftstransportwagen (MTW)
– Feuerwehr Staven, Löschgruppenfahrzeug (LF 8)
– Feuerwehr Neverin, Löschgruppenfahrzeug (LF 8)
– Feuerwehr Roggenhagen, Mannschaftstransportwagen (MTW)
– Feuerwehr Friedland, Drehleiter (DL)
Nachalarmierte Kräfte und Mittel:
– Feuerwehr Ihlenfeld/Neuenkirchen, Löschgruppenfahrzeug (LF 8)
– Feuerwehr Sponholz/Rühlow, Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25)
Durch die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte mit Standort in Neuendorf wurden Schlauchmaterial, Atemschutzflaschen und -masken zur Verfügung gestellt, so dass das verbrauchte Material nach der Übung getauscht werden konnte und die Wehren wieder einsatzbereit waren.
Nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr Brunn wurde die Lage erkundet. Der Großteil der dort tätigen Menschen konnte bereits aus dem Objekt evakuiert werden, jedoch wurden noch Personen vermisst und im Brandobjekt vermutet. Demzufolge musste sofort mit der Personensuche begonnen werden. Parallel dazu wurde die Löschwasserversorgung aufgebaut.
Damit die Feuerwehr-Einsatzleitung einen besseren Überblick über die jetzt folgenden Aufgaben bekommt, wurde der Einsatzort in die vier verschiedenen Abschnitte Personensuche und Brandbekämpfung, Löschwasserbereitstellung, Patientenbetreuung und einen Bereitstellungsraum eingeteilt. Die beiden Feuerwehrkameraden Preuß (FF Beseritz) und Otto (FF Ihlenfeld/Neuenkirchen) dokumentierten am Einsatzleitwagen auf einer Lagekarte alle Veränderungen und die Drehleiter der Feuerwehr Friedland prüfte verschiedene Aufstellmöglichkeiten am Nachbargebäude.
Für die Personensuche und die Löscharbeiten waren viele Atemschutzgeräteträger notwendig. Weil die Anzahl nicht ausreichte, mussten weitere Wehren aus Ihlenfeld/Neuenkirchen und Sponholz/Rühlow nachalarmiert werden. Außer den Atemschutzgeräteträgern standen auch ausreichend weitere Einsatzkräfte und Funktionen zur Verfügung.
Die Bereitstellung von Löschwasser konnte über eine längere Wegstrecke aus dem Löschteich des Ortes sichergestellt werden.
Die innerbetrieblichen Sicherheitsvorkehrungen haben Wirkung gezeigt.
Das Zusammenwirken der einzelnen Feuerwehren und mit der Einrichtung war ausgezeichnet.
Auch die Feuerwehr-Führungsgruppe hat ihre erste Bewährungsprobe bestanden, für sie war es eine ganz wichtige Ausbildungseinheit, denn sie soll dem Einsatzleiter bei der Bewältigung der Vielzahl der Aufgaben unterstützen.
Nachdem der Einsatz zurück gebaut wurde, gab es für alle Einsatzkräfte warme Getränke und einen Imbiss. Eine erste Nachbereitung fand somit schon vor Ort statt.
Auch wenn sie insgesamt mit dem Übungsablauf zufrieden sein können, der Gesamtablauf der Übung wird in den Bereichen nachbereitet, so dass einige Dinge im Ernstfall noch besser und effektiver ablaufen und funktionieren können.
Ein großer Dank gilt der Einrichtung für die ausgezeichnete Zusammenarbeit, sowie ein großes Dankeschön an alle Einsatzkräfte und Helfer!
Bürgermeister Christian Schenk und sein 2. Stellvertreter Burkhard Bars haben sich die Übung angesehen und sich von der Leistungsfähigkeit der Wehren überzeugen können.
„Ich bin mir sicher, im Ernstfall sind wir gut gerüstet!“, so Norbert Rieger, Ehrenkreiswehrführer des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte und Mitglied der Feuerwehr Woggersin.
Text:
Norbert Rieger
Bilder:
Feuerwehr Friedland
Christoph Kracht