Feuerwehrkameraden der Seenplatte starten ihre „FeuerKrebs“ – OstseeSpendenTour durch Europa
Start der Ostseespendentour der Kameraden Roberto Thude und Marco Thamke in den Morgenstunden des 01. April 2022 vom Hof der Berufsfeuerwehr Neubrandenburg
Es ist kein Aprilscherz und den beiden Kameraden sehr ernst, die bereits in den Medien angekündigte Ostseespendentour geht los. Der kalte Wind gibt bereits einen Vorgeschmack auf die nördlichen Bedingungen.
Mit dem alten und für diese Aktion umgebauten Einsatzfahrzeug wollen beide eine Fahrt um die Ostsee machen.
Das Fahrzeug war nach mehreren Stationen als Löschfahrzeug im abwehrenden Brandschutz in Holland und in unseren Landkreis (Neukahlen) im Einsatz. Zuletzt diente es als Ausbildungsfahrzeug im Kreisfeuerwehrverband Mecklenburgische Seenplatte. Zwischendurch konnte die FF Göhren-Lebbin damit den Brandschutz absichern und somit die Zeit der Neubeschaffung überbrücken, da ihr altes Löschfahrzeug den Dienst aufgegeben hatte.
Innerhalb von zwei Wochen sollen ca. 7500 Kilometer zurückgelegt und dabei Feuerwehren und Stationen in Deutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Estland, Lettland, Litauen und Polen besucht werden.
Leider haben die aktuelle Situation in Europa und die strengen Corona-Regeln eine Änderung der geplanten Route erforderlich gemacht. So hat die Feuerwehr in Stockholm abgesagt und die Durchfahrt durch Russland war nicht möglich.
Neben ein bisschen Abenteuerlust der Akteure hat das Hauptanliegen einen sehr ernsten Charakter. In der Berufsfeuerwehr Neubrandenburg waren seit 2003 insgesamt 9 Feuerwehrkameraden an Krebs erkrankt, 3 sind gestorben. Für die Freiwilligen Feuerwehren gibt es keine solche bzw. vergleichbare Erhebung.
Damit wurde ein Problem aller Brandbekämpfer angesprochen, denn Feuer entwickelt gesundheitsschädigende Rauchgase, die vermutlich ursächlich sind. Und Feuer macht keinen Unterschied zwischen Brandbekämpfern einer Berufsfeuerwehr oder einer Freiwilligen Feuerwehr.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern lässt die Häufung der Erkrankungen in Neubrandenburg in einer Studie untersuchen. Doch bis zum Ergebnis wollen wir nicht warten und unterstützen aus diesem Grunde die Ostseespendentour.
In Hamburg ist die die gemeinnützige Gesellschaft „FeuerKrebs“ (www.feuerkrebs.de) ansässig, die sich genau um diese Thematik kümmert. Die Arbeit der Gesellschaft ist nach einem Drei-Säulen-Modell ausgerichtet: „Zuerst – Danach – Zuletzt“ und beinhaltet die Aufklärung und Sensibilisierung, die Förderung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die Betreuung Betroffener sowie die Unterstützung von Betroffenen und ihren Familien.
Bei der Spendenaktion im Vorfeld und innerhalb der Ostseetour wurde die Reise finanziell abgesichert. Darüber hinaus soll die Gesellschaft finanziell unterstützt werden.
Es kann und sollte weiterhin gespendet werden:
Spendenkonto
IBAN: DE17 2005 0550 1216 1821 37
BIC: HASPDEHHXXX
Verwendungs-zweck: „FeuerKrebs“-Ostseespendentour
Mit der Tour sollen nicht nur finanzielle Mittel eingeworben werden, es geht um einen Erfahrungsaustausch mit den Feuerwehren der bereisten Länder.
Wie gehen die Gesellschaft und die Kameraden dort mit dem Thema um?
Welche Erfahrungen können wir in Deutschland nutzen?
Es geht auch um die Anerkennung der Krebserkrankungen als Berufskrankheit für die Brandbekämpfer.
Darüber hinaus gibt es schon jetzt wichtige vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Erkrankungen jeglicher Art im Feuerwehrdienst.
Ohne ins Detail zu gehen will ich nur die Stichworte „Einsatzstellenhygiene“, „Schwarz-Weiß-Trennung“ und Reinigung der Einsatzkleidung aufrufen. Damit können die Kameraden mit den Verantwortlichen in unseren Städten und Gemeinden bereits wichtige persönliche, technische und bauliche Voraussetzungen schaffen, um solchen Erkrankungen vorzubeugen.
Nach mir vorliegenden Informationen läuft die Tour planmäßig, das Fahrzeug hält durch, das Wetter ist für den Norden typisch mit Wind, Kälte und Schnee und unsere beiden Kameraden sind wohlauf.
Nach der Rückkehr soll das Fahrzeug der Gesellschaft als Werbeträger übergeben werden.
Gemeinsam werden wir einen Reisebericht fertigen und in geeigneter Form veröffentlichen.
Zuletzt bedanke ich mich im Namen vieler Kameradinnen und Kameraden bei Marco und Roberto für diese wichtige Aktion, bei allen Unterstützern und Helfern, bei der Gesellschaft „FeuerKrebs“ und natürlich bei allen bisherigen und zukünftigen Sponsoren.
Norbert Rieger
Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit
des Kreisfeuerwehrverbandes MSE
Foto 01: Norbert Rieger
„Verabschiedung, v.l. OB Silvio Witt, Marco Thamke, Roberto Thude, SP Dieter Stegemann“
Foto 02: Norbert Rieger
„Marco und Roberto vor der Sponsorentafel“
Foto 03: Norbert Rieger
„Die geplante Route , noch mit Stockholm und St. Petersburg“
Foto 04: Norbert Rieger
„Das Löschfahrzeug – Beklebung rechte Seite“
Foto 05: Norbert Rieger
„Das Löschfahrzeug – Beklebung linke Seite“
Foto 06: Norbert Rieger
„Das Löschfahrzeug – Beklebung Heck“