Jugendfeuerwehren wetteifern beim Orientierungslauf durch Neubrandenburg
Fast 300 Teilnehmer nahmen am traditionellen Jugendfeuerwehrlauf in Neubrandenburg teil und ein glücklicher Gewinner holt sich endlich die beliebten Pokale nach Hause.
Am 24. August 2024 luden die Neubrandenburger Jugendfeuerwehren und der Kreisfeuerwehrverband Mecklenburgische Seenplatte wieder alle interessierten Kinder- und Jugendfeuerwehren, aus Nah und Fern, in die Vier-Tore-Stadt zum bereits 25. Orientierungslauf ein. 18 Jugendfeuerwehren aus Neubrandenburg, der Mecklenburgischen Seenplatte, Berlin, Brandenburg, Flensburg-Weiche und -Klues und dem polnischen Karlino folgten der Einladung und meldeten sich mit insgesamt 32 Mannschaften zum traditionellen Stadtlauf an. Auch eine reine Mädchenmannschaft aus der Jugendfeuerwehr Kitzbühel ging an den Start. Drei Kindergruppen aus den Feuerwehren der Seenplatte, sowie eine aus Berlin-Pankow, nahmen an der Kindgerechten Version teil. Sie brauchten lediglich die Hälfte der Strecke zu absolvieren und die Aufgaben waren auf die Kinder abgestimmt.
Zusätzlich zum Orientierungslauf wird es allen teilnehmenden Mannschaften auch ermöglicht, übers Wochenende an einem gemeinsamen Zeltlager teil zu nehmen, welches auf dem Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Neuendorf stattfindet. Diese Gelegenheit nutzten 162 Jugendliche und Betreuer. Es entstanden nicht nur neue Freundschaften, am Ende wurde sogar gemeinsam bei einer Disco feiern.
Wissen und Schnelligkeit beim Stadtlauf wichtig
Von der Stadthalle aus gingen die Mannschaften im 7 Minutentakt an den Start.
Auf der über sechs Kilometer lange Strecke, quer durch Neubrandenburg, mussten die Kinder und Jugendlichen wieder 12 Stationen anlaufen, wo sie Aufgaben aus den verschiedensten Bereichen absolvieren mussten.
Nur wenige Meter nach dem Start waren die Kenntnisse in der Knotenkunde erforderlich und bei der Schnelligkeitsübung, am Freibad vom Tollensesee, zählte die Zeit eine große Rolle. Durch den Stargarder Bruch ging es zur Neustrelitzer Straße, wo nicht nur das Allgemein- und Feuerwehrwissen bei einem Quiz gefragt war, an der IQ-Station konnte beim Schätzwettbewerb ein Extrapokal gewonnen werden.
Wieder zurück im Kulturpark waren die Koordination und die Teamfähigkeit beim Turmbauen, sowie die Treffsicherheit beim Dosenwerfen und Zielschießen wichtig. Im Verkehrsgarten hieß es „Berauschende Aussichten“, wo es mit Spezialbrillen einen kleinen Hindernislauf zu bewältigen galt. Das richtige Augenmaß beim Ausfahren eines Rettungszylinders auf die vorgegebene Länge, wie auch das gefühlvolle Händchen beim Bedienen des Rettungsspreizers, um einen kleinen Wasserballon von einem Verkehrskegel zum anderen zu befördern, war an der Station „Technische Hilfeleistung“ ganz wichtig. Für eine kleine Abkühlung, bei den warmen Temperaturen, sorgte das Wasserspiel mit einem Hindernislauf am Oberbach.
Kenntnisse waren nicht nur in der Ersten Hilfe am Treptower Tor gefragt, sondern auch an der Konzertkirche bei einem Quiz in den Naturwissenschaften, sowie die Sportlichkeit und erneute Treffsicherheit am Stargarder Tor bei der Feuerwehrstafette. Der Weg zur letzten Aufgabe führte am Wall entlang zum Neuen Tor, wo ebenfalls eine Schnelligkeitsübung wartete. Auf Zeit mussten Sechs Saugschläuche zuerst zusammengekuppelt und dann zu einem Kreis verbunden werden. Im Anschluss waren es dann noch mehr als 800 Meter bis zum Ziel, dem Gelände der Feuerwehr Neubrandenburg-Innenstadt in der Ziegelbergstraße.
Jugendfeuerwehren arbeiten länderübergreifend zusammen
Bei der Feuerwehr ist nichts so wichtig, wie die Kameradschaft untereinander, die schon beim Feuerwehrnachwuchs beginnt und selbst länderübergreifend wirkt. Wie gut die Zusammenarbeit zwischen Deutsche und Österreichische Jugendfeuerwehren funktioniert, wurde beim Orientierungslauf unter Beweis gestellt. Weil es aus personellen Gründen bei den Jugendfeuerwehren Berlin-Blankenfelde und Kitzbühel nicht mehr für eine weitere Teilnehmermannschaft ausreichte, wurden die beiden Jugendfeuerwehren kurzerhand zusammengelegt und absolvierten so gemeinsam den Jubiläumslauf. Am Ende belegten sie den 25. Platz.
Neue Pokale verlassen das Bundesland
An der Siegerehrung nahmen der Vorstandsvorsitzende und Kreiswehrführer des Kreisfeuerwehrverbandes Mecklenburgische Seenplatte, Stephan Drews, sein neu gewählter Stellvertreter, Stefan Schulz, der Kreisjugendwart der Seenplatte, Dominik Tramp, der stellvertretende Landrat, Thomas Müller, der stellvertretende Oberbürgermeister der Stadt Neubrandenburg, Peter Modemann, der Leiter der Berufsfeuerwehr Neubrandenburg, Oliver Behm und der Gemeindewehrführer der Stadt Neubrandenburg, Danny Dette, teil.
Aus zeitlichen Gründen und den heißen Temperaturen geschuldet, wurden die lobenden Grußworte sehr knappgehalten. Der diesjährige Siegerpokal wurde vom ehemaligen Leiter der Neubrandenburger Berufsfeuerwehr, Frank Bühring, der neue Wanderpokal von Peter Modemann gesponsert.
Mit dem Orientierungslauf konnten die Teilnehmer wieder ihre Leistungsabzeichen absolvieren, welche bei der Siegerehrung überreicht wurden. Bei den Kindern gab es je eine Kinderflamme der Stufe eins und zwei. Bei den Jugendfeuerwehren wurden 22 Jugendflammen der Deutschen Jugendfeuerwehr Stufe eins und weitere 13 in der Stufe zwei überreicht. Sehr begehrt sind die Jugendflammen auch bei der Kitzbüheler Feuerwehrjugend, denn gleich sieben jedes Abzeichen in den Stufen eins und zwei wurden verliehen.
Den Pokal beim Schätzwettbewerb holte sich die Jugendfeuerwehr Passow. Bei den Kinderfeuerwehren siegte die Kindergruppe aus der Feuerwehr Burg Stargard, der zweite Platz geht nach Berlin-Pankow, die Plätze drei und vier nach Friedland und Werder/Kölln.
Für Spannung sorgte die Siegerehrung der Jugendfeuerwehren. Den dritten Platz, von 32 Mannschaften, holte sich die Jugendfeuerwehr Wulkenzin. Am Ende standen sich jetzt noch die Jugendfeuerwehr Baumgarten, sowie die ewigen zweiten aus Flensburg-Klues gegenüber! Mit Verkündung, dass der zweite Platz nach Baumgarten geht, brachen bei den Flensburgern Jubel und Freudentränen aus. Mit dem diesjährigen Sieg ist endlich der Fluch gebrochen und die Sieger- und Wanderpokale gehen an die vierte Mannschaft der Jugendfeuerwehr Flensburg-Klues.
Die beiden polnischen Mannschaften aus Karlino erreichten die Plätze 13 und 16, die Jugendfeuerwehr Kitzbühel 1 den siebten Platz und die reine Mädchenmannschaft, Kitzbühel 2, den achten Platz.
Der stellvertretende Kreiswehrführer der Seenplatte, Thomas Kahle, wurde für seine 40jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr von Oliver Behm mit dem Brandschutz-Ehrenzeichen M-V in Gold ausgezeichnet.
Wir möchten uns bei allen Mannschaften für ihre Teilnahme am Jubiläumslauf recht herzlich bedanken und gratulieren jeder Mannschaft zu ihren erbrachten Leistungen.
Ein großes Dankeschön an alle 59 Helfer und Gäste, wie z.B. dem Organisationsteam, dem DRK-Betreuungszug für die Essenversorgung und der Ehrenabteilung der Feuerwehr Neubrandenburg für ihre Unterstützung. Gefördert und finanziell unterstützt wurde das Event von der Pomerania und der Europäischen Union.
Thomas Junge
Feuerwehr Neubrandenburg-Innenstadt
PÖA – Kreisjugendfeuerwehr Mecklenburgische Seeplatte